Über Wege der Entfaltung e.V.
Die Geschichte von Wege der Entfaltung1 ist nicht zu trennen von unserer Geschichte mit Sensory Awareness und der Pikler Arbeit. Über diese Säulen, auf denen unsere 'Arbeit' fußt, können Sie an anderen Stellen auf dieser Website lesen.
Die letzten zwei Jahrzehnte ihres Lebens kam Charlotte Selver jeden Sommer nach Deutschland, um hier und in der Schweiz zu arbeiten. Wir hatten das Glück in dieser Zeit mit ihr zu arbeiten und zusammen zu sein. Charles Brooks konnten wir nur einige Jahre erleben, bevor er 1991 gestorben ist.
Mit Anna Tardos - und mit ihr auch mit Judit Falk und Mária Vincze und dem Lóczy - verbindet uns inzwischen eine 30 Jahre währende Geschichte. Das erste Kennenlernen 1985 - zustandegekommen durch Ute Strub - führte kurz danach 1986 zu einem ersten Besuch in Lóczy, was bald zu gemeinsamen Jahresprogrammen von Pikler Arbeit und Sensory Awareness in München führte, die bis 2002 andauerten. Jedes Jahr fand ein öffentlicher Vortrag mit Anna Tardos statt, später dann als Forum, um einen größeren Austausch mit den Besuchern zu ermöglichen. Weiter folgte eine Doktorarbeit über das Leben und Wirken der ungarischen Kinderärztin Emmi Pikler sowie drei Krippenkonferenzen zwischen 2007 und 2011 im Münchner Raum.
Das Säuglingsheim in der Lóczystraße war nach dem Fall des eisernen Vorhangs in seiner Existenz immer wieder gefährdet. Nicht nur war das Institut in finanzieller Not, der ungarische Staat schätze die Arbeit des Instituts weit weniger als die vielen neu zugänglichen Methoden aus dem Westen Säuglinge und Kleinkinder betreffend. So stand das Institut 1998 vor der unmittelbaren Schließung.
Unter großem internationalen Einsatz konnte die Schließung abgewendet werden und das Institut durfte unter Leitung einer privaten Stiftung weiter existieren, wurde aber über die reinen Pflegesätze für die Kinder hinaus nicht weiter unterstützt. Das war für uns der Anlaß zu überlegen, was wir tun konnten.
Es war Karsten Czimmek, der die Gründung eines Vereins vorschlug. Peggy Zeitler hatte eine Idee, wie wir möglicherweise das Lóczy finanziell unterstützen könnten. Also gingen wir an die Arbeit.
Als Karsten Czimmek mit Hilfe von Uwe Reebs nach langen Verhandlungen das Finanzamt überzeugen konnte, dass wir nicht vorhatten Schwarzgeld nach Ungarn zu schleusen, sondern nur das Emmi Pikler Institut für Säuglinge und Kleinkinder zu unterstützen, und alle rechtlichen Modalitäten für nachvollziehbare Geldflüsse vereinbart waren, konnten wir im Oktober 1998 den Verein Wege der Entfaltung gründen.
Zur Vereinsgründungsfeier 1999 kamen ungefähr 80 geladene Gäste, die uns mit interessanten und amüsanten Aufführungen und Beiträgen unterhielten. Unsere Ehrengäste bei dieser Feier waren Charlotte Selver aus California, Anna Tardos, Judit Falk und Mária Vincze aus Budapest.
Zusätzlich zur Unterstützung der Pikler Arbeit in Budapest verfolgen wir seitdem kontinuierlich die Arbeit mit Kindern vom Säuglingsalter an aufwärts und Erwachsenen: SpielRäume und Betreuung von Familien, sechs Jahre Spielkiste für 1 ½ - 3 ½-Jährige, Kindergarten Niederseeon, und Sensory Awareness für Erwachsene einerseits, andererseits die Weitergabe der Arbeit in Fortbildungen.
Im Laufe der Jahre haben wir Schriften zur Sensory Awareness und Pikler Arbeit produziert, wie auch Filme, ursprünglich Videos, inzwischen DVDs und CDs. Zur Feier der Premiere der deutschen Fassung des Films Lóczy - wo kleine Menschen groß werden im Jahr 2000 in Deutschland, haben wir den Regisseur, Bernard Martino, und seine ungarische Assistentin, Katalin Pazmandy, nach München eingeladen. 2003 kamen Mária Vincze, Judit Falk und Anna Tardos nach München, um den Film, Säuglinge und Kleinkinder untereinander, von Mária Vincze und Geneviève Appell öffentlich zu zeigen und danach in einem kleineren Arbeitskreis zu studieren.
Seit 2009 hat sich unsere Tätigkeit durch die Konstituierung der Pikler®-Ausbildung und die Gründung des Pikler Verband Europa e.V. erweitert, an der Wege der Entfaltung direkt beteiligt ist.
Wir freuen uns mit unserer neu gestalteten Website, die Thomas Schmidt dankenswerter Weise gestaltet hat, allen Lesern hoffentlich etwas Interessantes bieten zu können.
1 Der Verein ist beim Amtsgericht München unter der Nr. VR 16331 im Vereinsregister eingetragen. Es werden ausschließlich gemeinnützige Ziele verfolgt.